portugiesische Philosophie
- portugiesische Philosophie
portugiesische Philosophie,
die in
Portugal entstandenen philosophischen Gedanken und Systeme, von größerer Wirksamkeit seit der Hochscholastik (
Petrus Hispanus) und Spätscholastik (
Verbreitung der Kommentare zu den Schriften des
Aristoteles aus
Coimbra noch im 17.
Jahrhundert;
Pedro da Fonseca). Außerhalb der Scholastik haben König Eduard und sein Bruder Peter, Infant von Portugal, politisch-ethische Zeitfragen behandelt.
Leo Hebraeus beeinflusste durch seine (neuplatonisch inspirierten) »Dialoghi d'amore« B.
Spinoza. Francisco Sanches (* 1562, ✝ 1632) schuf die gedanklichen Voraussetzungen, an die später R.
Descartes anknüpfen konnte. Das umfassende Lebenswerk S. P. Ferreiras (* 1769, ✝ 1846) steht unter dem Einfluss von G. W.
Leibniz und des deutschen
Idealismus.
Dem
Positivismus von J. T. F. Braga begegnen gegen Ende des 19. Jahrhunderts der vornehmlich als
Dichter bekannte A. T. de
Quental,
Sampaio Bruno (* 1857, ✝ 1915) und F. Deusdado (* 1860, ✝ 1918). Unter den neueren portugiesischen Philosophen versuchte
Teixeira de Pascoais eine
Interpretation der typischen Grundstimmung der
Portugiesen, der »Saudade«, eines sehnsüchtig-nostalgischen Denkens an die Ursprünge. Diesem »Saudosismo« fehlt allerdings bisher eine adäquate begriffliche
Fassung.
Systematisch geschlossener ist der spiritualistische, von H.
Bergson beeinflusste »Creacionismo« von
Leonardo José Coimbra (* 1883, ✝ 1936), durch den auch D. Santos, A.
Ribeiro und José Marinho beeinflusst wurden. Auf dem Gebiet der
Rechtsphilosophie wurde v. a. Luís Cabral de Moncada wirksam. Von philosophischer
Bedeutung ist auch das dichterische Werk von F. Pessoa. Starke geistige Impulse gehen von der »Revista
Portuguesa de Filosofia« aus, die seit 1945 von Philosophen der
Universität Braga herausgegeben wird.
P. Gomes: Introdução à história da filosofia portuguesa (Braga 1967).
Universal-Lexikon.
2012.
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